Partischnauzer= Particolor Schnauzer auch genannt Scheckenschnauzer sind Farbvarianten des Zwergschnauzers, heute bekannt und beliebt z.B. in den USA und wiederentdeckt für Deutschland
Geschichte der mehrfarbigen Schnauzer
Quelle: Auszug aus" Schnauzer-Pinscher" von Dr. Hans Räber
"Der erst 1880 veröffentlichte Standard führte am Schluss der Farbenaufzählung "weiß mit schwarzen Flecken" auf. Offenbar gab es damals weiß und schwarz gescheckte Schnauzer, freilich
kaum in großer Anzahl, denn im ersten Zuchtbuch ist nicht ein einziger Schnauzer dieser Färbung enthalten. Die Schecken waren auch bis in die dreißiger Jahre kein Thema für die
Schnauzerleute. Doch da fielen am 4. September 1929 im Zwinger von "Abbagamba" der Gräfin v. Kanitz in Podangen (Ostpreußen) in einem Wurf schwarzer Zwergschnauzer drei weiß-schwarz
gescheckte Welpen. Die Eltern des Wurfes waren nachweislich über sechs Generationen rein schwarz gezüchtet worden (wobei freilich niemand mehr weiß, ob in diesen sechs Generationen nicht
schon Tiere mit großen weißen Abzeichen aufgetreten sind, die dann von den Züchtern schleunigst beseitigt worden sind). Die Gräfin, die ganz sicher war, dass da keine "Mesalliance"
stattgefunden hatte - wie man ihr mehr oder weniger verblümt immer wieder unterschob - beschloss, mit diesen Schecken einen Zuchtversuch zu wagen. Sie tat dabei das einzig Richtige: Sie
paarte die Geschwister "Ilfis" und "Isluga" miteinander und erhielt aus der Paarung, wie jeder, der auch nur die geringste Ahnung von Genetik gehabt, ihr voraus gesagt hätte, die drei
gescheckten Welpen "Moira", "Modiala" und "Medina". Eine weitere Inzestpaarung der Hunde "Liara" und "Leander" aus der zweiten Scheckengeneration brachte wiederum sechs prächtig
entwickelte Schecken.
Damit war der Beweis erbracht, dass Schecken rein zu züchten waren. Im Klub stand man diesem Phänomen verständnislos gegenüber.
Kurz zusammengfaßt: Auf der Generalversammlung 1933 des Schnauzer-Pinscher-Klubs stellte die Gruppe "Ostland" den Antrag, die Schecken der Gräfin Kanitz, die nun bereits in dritter
Generation rein gezüchtet vorlagen, anzuerkennen. Die Versammlung lehnte jedoch diesen Antrag ab mit der Begründung, dass "die wissenschaftliche Feststellung dieser regelwidrigen
Scheckenerzeugung bzw. Hervorbringung noch nicht gegeben sei".
Nicht nur J. Berta, sondern auch R. Strebel empörte sich über den ablehnenden Bescheid der Generalversammlung.
Sehr unmißverständlich schrieb er "mein Gott ist der Klub von allen guten Geistern verlassen? Ich habe diese Meldung mehrmals lesen müssen, um sie zu glauben...Es ist höchste Zeit, dasß
das Führer Prinzip im PSK eingeführt wird! Diese mehrheitsbeschlüsse soll der Teufel holen! Das ist Rückschritt.
Da hört doch alles auf, daß die Alten fortschrittlicher denken als die Jungen! Ist es nicht grotesk, vier Jahre werden die Schecken eingetragen und jetzt auf einmal abgelehnt. Wie habe
ich es begrüßt, als die Schecken auftauchten und dieseMutation züchterisch sofort erfaßt wurde. Hat man sich denn gesagt, daß mit dieser wundervollen errungenschaft durch die deutsche
Zucht dem allerwelts englischen Fox ein Paroli geboten wird? Anstatt einem gütigen Geschick auf Händen und Füßen zu danken, daß es sich noch eine opferfreudige Züchterin fand, schmeißt
man dieser noch Knüppel zwischen die Beine. Wat to doll is, is to doll!"
Berta drang mit seiner Ansicht nicht durch. Man vertröstete die Züchterin damit, dasß die Schecken eines Tages als "ganz neue Rasse auf den Plan gestellt wird".
Dazu ist es freilich nie gekommen, die Schecken verschwanden zu Beginn des 2. Weltkrieges und sind bis heute nicht wieder aufgetaucht...Aber sie werden mit Bestimmtheit eines tages wieder
auftreten und es ist dann ledigleich die Frage, ob sich ein passionierter Züchter ihrer annehmen wird, oder man sie gleich wieder von Anfang an verschwinden läßt" Zitatende
Hier könnt Ihr die Unterschiede der heute gültigen Rassestandards nachlesen:
Rassestandard Schnauzer unter dem PSK, VDH, FCI
Rassestandard des Schnauzer in den USA unter dem AKC, FCI
Mehrfarbige Schnauzer 1956 in England
Mehrfarbiger Schnauzer in USA 1952
Nachtrag: In den USA, England, Australien usw. werden mehrfarbige Zwergschnauzer schon seit einigen Jahren (siehe Bilder) intensiv gezüchtet- und zwar mit Hilfe von Einkreuzungen anderer Rassen - anders sind die neuen Farben nicht erklärbar. Es gibt mittlerweile rote, rot-weiße, creme (wheaten) ja sogar merle und das durch Einkreuzungen mit Pudel oder aber auch Hütehundrassen wie Aussi..Mini- Toy. Dann ein paar Generationen weiter, hat man optisch den Schnauzer aber dann in bunten Farben.
So bekommt man auch blaue Augen oder zweifarbige- ja den Wünschen der Menschen gibts kaum Grenzen entgegen zu setzten.
Ich finde Vielfalt auch schön , solange mit gesunden Hunden gezüchtet wird!
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